Close

Henrik Ekdahl: 3 Fragen zum Thema Luxus

Henrik Ekdahl, Managing Director Northern & Eastern Europe IWC Schaffhausen bei Richemont Northern Europe GmbH, zum Luxusverständnis bei IWC.

1. Seit mehr als 150 Jahren kreiert IWC Meisterwerke der Haute Horlogerie. Wie schaffen Sie es, immer wieder die großartige Tradition und den Qualitätsstandard aufrecht zu halten und gleichzeitig den Zeitgeist zu treffen?

Henrik Ekdahl: IWC holt sich viel Inspiration aus der Vergangenheit: Die Markenpositionierung, die inneren und äußeren Werte unserer Uhren wie auch die „Markenwelten“, mit denen wir unsere Produktlinien umgeben. Wir haben eine starke und deutliche Markenidentität, der wir stets treu bleiben. Gleichzeitig sind wir dynamisch und fortschrittlich, beispielsweise in der Kommunikation oder der Erforschung und dem Einsatz neuer Materialien und Uhrwerke. Mitte Januar haben wir auf der Uhrenmesse in Genf beispielsweise eine Fliegeruhr aus Ceratanium vorgestellt – ein von IWC neu entwickeltes Material, welches die Vorteile kratzfester Keramik mit der Härte, dem Gewicht und der Widerstandskraft von Titan verbindet. Es gelingt uns, Kontinuität und Wiedererkennungswert zu wahren, obwohl sowohl wir wie auch die Welt, in der wir agieren, sich ständig verändert. Das übergeordnete Ziel – faszinierende Zeitmesser höchster Qualität für Liebhaber mechanischer Uhren herzustellen – verlieren wir dabei nie aus den Augen.

2. Welche Trends bzw. Entwicklungen beobachten Sie in der Welt der Uhrenliebhaber?

Henrik Ekdahl: Es gibt verschiedene Trends, die seit einigen Jahren spürbar sind. Blaue Zifferblätter, zum Beispiel – eine wunderschöne Alternative zu schwarzen und silberfarbenen, die IWC bereits seit vielen Jahren anbietet. Auch Retrodesign und Vintageuhren – also Gebrauchtuhren aus vergangenen Jahrzehnten – erfreuen sich immer größerer Nachfrage. Generell suchen Kunden nach mehr Exklusivität, Individualität und interessieren sich zunehmend für den Werterhalt der Uhren. Da sind wir mit den neu vorgestellten IWC Fliegeruhren in Bronze bestens aufgestellt, denn dieses Material entwickelt – je nachdem, wie und wo sie getragen werden – eine ganz einzigartige Patina. Aber auch das, was über den reinen Erwerb und Besitz der Uhr hinausgeht, wird immer wichtiger. Die Kunden wollen oftmals bewusst Teil der „IWC Familie“ werden, in der man Erinnerungen schafft und besondere Anlässe zusammen feiert, was wir immer öfter in unseren Boutiquen tun.

3. Was fasziniert Sie persönlich beim täglichen Umgang mit Luxus und Ihren Kunden?

Henrik Ekdahl: Luxus ist nicht „notwendig“, macht das Leben jedoch viel angenehmer. Die Emotionalität mechanischer Uhren ist generell sehr hoch und IWC Schaffhausen gehört definitiv zu den Herstellern, über die es viel zu erzählen gibt: Die Entstehungsgeschichte der ersten IWC Fliegeruhr zum Beispiel. Oder wieso die Portugieser diesen Namen trägt. Ich bin immer wieder erfreut und erstaunt, wie viel unsere Kunden über unsere Marke und unsere Uhren wissen und welch hohen Stellenwert diese Leidenschaft für sie hat. Gleichzeitig fällt es uns bei IWC natürlich auch leicht, unsere Leidenschaft für unsere Marke und unsere Zeitmesser zum Ausdruck zu bringen. Dies wiederum führt nicht selten dazu, dass sich sehr enge und vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Kunden – seien es die Juweliere oder Endkunden – bilden. Und dann macht das Arbeiten noch mehr Spaß. Letztendlich verkaufen wir nicht nur Uhren, sondern Erinnerungen und Freude.