Close

Der Konsument von heute – wie wir ihn sehen

„Nie zuvor waren die Konsumenten selbstsicherer als heute in Bezug auf das, was sie wollen und was nicht. Der moderne Konsument verlangt und verdient diesen Respekt“, sagt Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e.V.

Zusammen mit der gesamten Markenfamilie setzt sich der Markenverband seit Jahren dafür ein, die Freiheit des Konsumenten nicht durch Werbeverbote, unsinnige Kennzeichnungsvorschriften oder Regulierung zu beschneiden. Wir tun dies in der festen Überzeugung, dass die Menschen keine Besserwisserei oder vorgegebenen Konsummuster brauchen. Im Gegenteil: Nie zuvor waren die Konsumenten selbstsicherer als heute in Bezug auf das, was sie wollen und was nicht.

 

Der moderne Konsument verlangt und verdient diesen Respekt, da wir es heute mit „aufgeklärten“ Menschen zu tun haben, die zusammen eine Gesellschaft der Wissenden bilden und daher Verhalten und Entscheidungen in einer sehr selbstsicheren und unabhängigen Art und Weise treffen.

 

Die Menschen, speziell die Konsumenten für Luxusprodukte, leben aus der Kraft ihrer Persönlichkeit heraus. Sie wissen, was sie wollen und wohin sie wollen. Sie konsumieren in Übereinstimmung mit ihrer persönlichen Lebensgestaltung. Sie orientieren sich an ihren eigenen, selbstreflektierten Auffassungen vom Leben und nicht an denen anderer. Natürlich folgen die Menschen in ihrem Konsumverhalten schon auch einmal dem, was relevante Medien als „in“ und „out“, „gesund“ oder „ungesund“ oder „im Trend liegend“ bewerten. Im Grunde aber verarbeiten sie alles Neue eigenständig und bringen es auf ihre eigene Weise quantitativ wie qualitativ in den Rahmen dessen, was ihre Persönlichkeit und ihre eigene Lebensführung ausmacht.

In ihrem Konsumverhalten spiegelt sich ihr Weltbild. Dabei nehmen sie, schon durch ihre Aufgeschlossenheit und die Möglichkeiten, die die technische Kommunikation heute bietet, sehr wohl auf, was um sie herum geschieht – vom Umgang mit Warenangeboten bis zur Frage nach den Produktionsbedingungen und Lebensverhältnissen in den Herkunftsländern der Produkte.

 

Der Beitrag, den Markenkommunikation leisten kann, darf hier nicht unterschätzt werden. Denn der Konsument nimmt, auch wenn dies häufig anders dargestellt wird, gerade Werbung gerne auf, wenn sie für ihn eine Wissensbereicherung und Entscheidungshilfe bietet, wenn sie informiert, Werte vermittelt, wahrhaftig, verlässlich und in klare Worte gefasst ist.

 

In einer Gesellschaft, die sich von der Konsum- über die Informationsgesellschaft zur Wissensgesellschaft entwickelt hat, tut auch die Politik gut daran, den anzusprechenden Menschen als Verbraucher anders zu sehen als einen grenzenlos verführbaren, unwissenden und manipulierbaren Menschen. Das tat im Übrigen Ludwig Erhard in seinem bereits 1957 erschienenen Buch „Wohlstand für alle“. In seinem marktwirtschaftlichen Konzept, in dessen Mittelpunkt der Verbraucher steht, tritt er entschieden der Auffassung entgegen, dass der Verbraucher als ein willkürlich beeinflussbares Wesen gesehen werden darf. Ganz im Gegenteil: Nach Erreichen eines gewissen materiellen Wohlstandes trete der Mensch in die Phase einer neuen Dimension von Lebensqualität, in der er souverän und nach eigenem Gutdünken seine Entscheidungen treffe.